Betreff
"Gemeinwohl-Region Kreis Höxter" - Beteiligung der Stadt Brakel als Gemeinwohl-Gemeinde
Vorlage
907/2014-2020
Art
Beschlussvorlage

Sachverhalt:

 

Im Kreis Höxter ist die Beteiligung am Projekt „Gemeinwohl-Region Kreis Höxter“ geplant. Das LEADER-Projekt wurde von der Stiftung Gemeinwohlökonomie mit Sitz in Detmold initiiert und beinhaltet die Ausrichtung des Wirtschafts- und Verwaltungshandelns am Modell der „Gemeinwohl-Ökonomie“.

 

Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) bedeutet, sich im Betrieb, in der Bildungseinrichtung, der Kommune oder privat mit den Kriterien Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit, Transparenz und Mitentscheidung zu beschäftigen und diese schrittweise zu optimieren. Nach diesen Aspekten wird bilanziert, um so mittelfristig eine Verbesserung der Arbeits-, Wohn- und Lebensqualität zu erreichen.

 

Der Gemeinwohlbericht und die Gemeinwohlbilanz bilden dabei die Instrumente, um neben dem Finanzergebnis auch Beiträge zum Gemeinwohl zu messen und ethisches Handeln sichtbar zu machen. Zugleich werden dadurch Anreize zur Veränderung und Nachhaltigkeit des betrieblichen Handelns geschaffen.

 

Ziel des Projektes „Gemeinwohl-Region Kreis Höxter“ ist möglichst viele Unternehmen, Verwaltungen und Bildungseinrichtungen als gemeinwohlbilanziert aufzustellen. Das ökonomisch und ökologisch nachhaltige Handeln soll dadurch nach außen kommuniziert und für die eigene positive Positionierung genutzt werden.

 

Die Stadt Brakel hat sich bereits in der Vergangenheit mit relevanten Themen und Aspekten der Gemeinwohlorientierung auseinandergesetzt. Die Bestrebungen des Klimaschutzkonzeptes und der Zertifizierungen mit dem European Energy-Award sind dabei ebenso zu berücksichtigen, wie die Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements vor Ort und des Gemeinwesens.

Diese für das Gemeinwohl relevanten Aspekte lassen sich in die GWÖ-Bewertung integrieren und können über die GWÖ-Bilanzierung messbar sowie als Standortvorteil in der Außendarstellung genutzt werden. Hinzu kommt die Transparenz und Erhöhung der Sichtbarkeit über die weiteren Bilanzierungskriterien der o.g. Gemeinwohlökonomie.

 

 

 

Anhand der anliegenden Präsentationsfolien soll der komplexe Vorgang mithilfe von fünf Fragen erläutert werden.

 

Die Aufstellung einer Gemeinwohlbilanz über einen Zeitraum von ca. 6 Monaten wird mit einem internen Personalaufwand von 150 Std. beziffert. Hinsichtlich der externen Begleitung in einem Beratungsprozess gemeinsam mit weiteren Kommunen ist durch die Stadt Brakel ein Beratungshonorar von 5.000 € zu berücksichtigen.

 

Für eine kurze Einführung in das Thema sowie anschließende Rückfragen steht in der Ratssitzung Herr Albrecht Binder, Gründer und Vertreter des Projekträgers „Stiftung Gemeinwohlökonomie“, zur Verfügung.

 

 


Anlagen:

 

-      Präsentationsfolien zur Gemeinwohlökonomie (GWÖ)


Beschlussvorschlag:

 

Die Verwaltung empfiehlt, sich am Projekt „Gemeinwohl-Region Kreis Höxter“ zu beteiligen und folgenden Beschluss zu fassen:

 

Die Stadt Brakel soll Gemeinwohlökonomie-Gemeinde werden. Durch die Aufstellung eines gemeindlichen GWÖ-Berichtes und einer GWÖ-Bilanz verfolgt die Stadt die Zielsetzung, ihr Verwaltungshandeln weiterhin und auch für die Zukunft verstärkt an Gemeinwohlwerten, wie Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit, Demokratie, Mitbestimmung und Transparenz auszurichten.


Haushaltsrechtliche Auswirkungen:

 

Die Gesamtkosten für die externe Begleitung zur Aufstellung eines Gemeinwohlberichtes und einer Gemeinwohlbilanz für die Stadt Brakel belaufen sich auf 5.000,- €.

Anteilige Ausgaben in 2019 können aus dem laufenden Haushalt finanziert werden. Für das Jahr 2020 sind entsprechende Mittel einzuplanen.