Sachverhalt:
In
einem ca. 9 monatigem Pilotversuch wurde das Niederdruck-Umkehr-Osmose-Verfahren
zu Enthärtung des Brakeler Trinkwassers getestet.
Die Ergebnisse haben gezeigt, dass dieses Verfahren für die zentrale Enthärtung
in Brakel geeignet ist.
Weiterhin
wurde festgestellt, dass die in der Machbarkeitsstudie geschätzten
Betriebskosten für den Betrieb der Anlage auskömmlich sind, ggf. sogar leicht
unterschritten werden können.
Die Mitarbeiter des Wasserwerkes haben bei der Betreuung der Anlage aber auch
festgestellt, dass es ein anspruchsvolles Filterverfahren ist. So reagiert es
beispielsweise empfindlich auf Durchfluss-Schwankungen und erfordert eine
penible Dosierung des chemischen Hilfsstoffes (Antiscalant), welcher eine
Blockade der Filter verhindert.
Im
Pilotbetrieb führte ein unplanmäßiger Stillstand der Anlage zu einer Schädigung
der Filterelemente, welche in der Folge ausgetauscht werden mussten. Ein
Betrieb ohne das chemische Hilfsmittel ist nicht möglich.
Weiterhin muss in Frage gestellt werden, ob das mit dem Antiscalant
beaufschlagte Konzentrat auch in weiterer Zukunft ohne Abwasserbehandlung über
die Brucht entsorgt werden darf.
Zwischenzeitlich
wurde in Salzkotten eine CARIX-Enthärtungsanlage in Betrieb genommen, welche
ohne den Einsatz chemischer Hilfsmittel auskommt. Die Stadtwerke Salzkotten
haben auf Anfrage bestätigt, das die CARIX-Anlage auch Vorteile bei den
Betriebskosten und im vor allem im Energieverbrauch bietet.
In der Betriebsausschusssitzung am 04.04.2019 wurde beschlossen, dass die Veolia
Water Technologies Deutschland GmbH aus Bayreuth als Patentinhaber aufgefordert
wird, dem Wasserwerk ein Angebot zum Bau einer CARIX-Anlage zur zentralen
Enthärtung des Trinkwassers vorzulegen.
Gemäß Aussage der Firma Veolia, ist ihr eine verbindliche Kostenberechnung erst nach Erhalt eines Planungsauftrages möglich. Daher wurde vereinbart, dass dem Wasserwerk im Rahmen einer kostenlosen Planungsstudie eine Kostenschätzung zu Verfügung gestellt wird. Mit dieser Kostenschätzung hat die Steuerberatungsgesellschaft Accura-Janos aus Bad Oeynhausen eine erste Abschätzung des Gebührenbedarfes vorgenommen.
In der Kundenumfrage wurde die Aussage getätigt, dass die Einführung der zentralen Enthärtung in Brakel eine Erhöhung von 68 ct/m³ erfordert.
Herr Hengelbrock von der Accura-Janos hat in einer ersten Berechnung festgestellt, dass auch mit der CARIX-Anlage dieser Betrag sicher eingehalten werden kann. Die genauen Zahlen werden von Herrn Hengelbrock in der Sitzung präsentiert.
Mit Blick auf die langfristige Betriebssicherheit und des geringeren Energiebedarfes sieht die Betriebsleitung für den Einsatz in Brakel im CARIX-Verfahren eindeutige Vorteile.
Dipl. Ing. Uwe Sauer, von der Firma Veolia, wird in der Sitzung die CARIX-Anlage vorstellen.