Betreff
Entwicklung einer gemeinsamen, interkommunalen Digitalisierungsstrategie für den Kreis Höxter
Vorlage
920/2014-2020
Art
Mitteilungsvorlage

Sachverhalt:

 

Entwicklung einer gemeinsamen, interkommunalen Digitalisierungsstrategie für den Kreis Höxter

 

Die Chancen und Risiken der Digitalisierung werden zurzeit in den Medien und in der Gesellschaft oft und kontrovers diskutiert. Verwaltungsintern stehen die Kommunen vor der Herausforderung, die Möglichkeiten der Digitalisierung sinnvoll in das alltägliche Verwaltungshandeln zu integrieren. Die Digitalisierung soll aus Kundensicht und unter dem Stichwort E-Government genutzt werden, um die Service- und Dienstleistungsqualität zu erhöhen. Auf diese kundenorientierte Zielsetzung hat zurzeit das sog. Onlinezugangsgesetz (OZG) einen großen Einfluss. Das OZG verpflichtet Kommunen, bis zum 31.12.2022 vom Bund ausgewählte Dienstleistungen online anzubieten. Zum anderen bietet die Digitalisierung aus Verwaltungssicht auch neue Möglichkeiten, die internen Prozesse zu optimieren. Zentrale Beispiele sind die Einführung einer elektronischen Akte und eines elektronischen Rechnungsfreizeichnungsworkflows. Ziel ist neben der Prozessoptimierung vor allem auch die Erleichterung des Arbeitsalltags für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

 

Bei ganzheitlicher Betrachtung der Auswirkungen der Digitalisierung sind über die Verwaltung hinaus weitere Gesellschaftsbereiche betroffen. Digitalisierung ist als sehr komplex zu charakterisieren und betrifft im Grundsatz sämtliche gesellschaftliche Lebensbereiche und kommunalen Akteure. Verwaltungen werden daher zunehmend häufiger mit Digitalisierungsprojekten aus verschiedenen Richtungen konfrontiert und stehen vor der Herausforderung, über Sinnhaftigkeit, zu erwartende Kosten und potentiellen Nutzen entscheiden zu müssen.

 

 

Neben der Verwaltung sind z.B. auch die Gesellschaftsbereiche Mobilität, Wirtschaft, Gesundheit, Umwelt, Bildung und Tourismus zu nennen, auf die sich Digitalisierung stark auswirkt. Der Kreis und die Städte im Kreisgebiet Höxter sind in vielen der Themenbereiche eng miteinander verzahnt. Isolierte digitale Lösungen einzelner Kommunen, z. B. im Bereich Mobilität oder Bildung, wären daher in ihrer Wirkung stark begrenzt. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass Doppelstrukturen in einzelnen Bereichen entstehen. Es ist folglich wichtig, dass kreis- oder stadteigene Maßnahmen auf einer von allen Kommunen gemeinsam entwickelten Strategie beruhen, der „interkommunalen Digitalisierungsstrategie.

 

Die Bürgermeister der zehn Städte und der Landrat des Kreises Höxter haben sich auf der Bürgermeisterkonferenz am 20.03.2019 für die Entwicklung einer solchen gemeinsamen, interkommunalen Digitalisierungsstrategie einstimmig ausgesprochen. Diese Strategieentwicklung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Forschungskolleg der Universität Siegen (FoKoS) unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Dr. Niehaves.

Die veröffentlichte NRW-weite Studie „Digitalisierungsstrategien für Kommunen" sowie der darauf aufbauende interkommunale Ansatz und praktische Erfahrungen im kommunalen Sektor sind Alleinstellungsmerkmale des FoKoS-Teams.

 

Der Entwicklungsprozess beginnt am 13.11.2019 in einer internen Veranstaltung in Höxter. Es nehmen die Verwaltungsspitzen und die neu ernannten Digitalisierungsbeauftragten der jeweiligen Städte, sowie Vertreter der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und des Zukunftszentrums Holzminden-Höxter teil. In den Workshops wird unter anderem ein Analyseraster (sog. Quick Check) für alle Kommunen entwickelt, welches mögliche Schwächen, Stärken und potenzielle Synergien aufzeigt. Im Ergebnis werden aufbauend auf einer gemeinsamen Vision dann konkrete Projekte und Maßnahme entwickelt. Trotz gemeinschaftlicher, strategischer Ausrichtung kann jede Kommune darüber hinaus auch weitere individuelle Schwerpunkte setzen.

 

Weitere Details können der nachfolgenden Übersicht entnommen werden:

Abbildung 1: Zeitplan über die nächsten Schritte

 

Die Sachkosten belaufen sich neben dem internen Personalaufwand (Vor- und Nachbereitung, Durchführung der Workshops) auf ca. 30.000 € brutto und werden vom Kreis Höxter finanziert. Die finanzielle Beteiligung der Städte erfolgt über die Kreisumlage. Haushaltsmittel des Kreises Höxter stehen zur Verfügung.