Beschluss: zur Kenntnis genommen

Bürgermeister Temme begrüßt zu diesem Punkt Herrn Reinhard Grünzel aus Beverungen, der über sein Flüchtlingsprojekt berichten wird sowie einige Mitglieder des Arbeitskreises Ökumenischer Flüchtlingshilfe aus Brakel. Bürgermeister Temme informiert, dass Brakel mit bis zu 100 weiteren Flüchtlingen in diesem Jahr zu rechnen habe. Dies sei eine große Herausforderung für die Stadt und alle ehrenamtlichen Helfer. Sein Dank gilt hier bereits der Caritas und dem Arbeitskreis Ökumenischer Flüchtlingshilfe in Brakel, der sich seit langem im Bereich der Flüchtlingshilfe einsetzt.

 

Sodann erteilt Bürgermeister Temme Herrn Grünzel das Wort. Dieser berichtet über sein in Deisel bei Trendelburg umgesetztes Projekt zur Flüchtlingshilfe. Zusammen mit seiner Frau betreue er ein Haus in dem derzeit 20 Personen leben (10 Erwachsene, 10 Kinder), sowohl Familien als auch alleinstehende Personen mit und ohne Kind. Er befürwortet hier vor allen Dingen „kleine Einheiten“, seiner Meinung nach sollten maximal 50 Personen in einer Unterkunft leben. Das Projekt in Deisel konnte mit vielen ehrenamtlichen Betreuern aus der Ortschaft, dem Ortsbeirat, der Kirchen etc. erfolgreich umgesetzt werden. So werden die Flüchtlinge von den Betreuern bei den alltäglichen Lebensdingen unterstützt wie z.B. beim Einkauf, Arztbesuchen, Behördengängen etc. Es werden Deutsch- oder Nähkurse angeboten. Im Ort werden mit den Flüchtlingen Heimatabende, Grillfeste etc. organisiert. Die Kinder besuchen eine Krabbelgruppe, den Kindergarten und sind bei den örtlichen Sportvereinen integriert. Herr Grünzel hebt hervor, dass die Verlässlichkeit auf die Betreuer entscheidet sei für die Umsetzung des Projektes.

Herr Grünzel berichtet weiter, dass hinsichtlich der monatlichen Leistungen, die seitens der Stadt ausgezahlt würden, eine Vereinbarung mit der örtlichen Bank getroffen wurde. Den Asylanten wurde ein Konto eingerichtet, auf denen die Leistung eingezahlt werde. Dies wiederum erspare die Kosten für die Fahrt zur Stadt Kassel.

 

Abschließend hält Herr Grünzel fest, dass durch die dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge die Kosten für den Landkreis Kassel gesunken seien. Dies sei vor allem den vielen Ehrenamtlichen zu verdanken.

 

Bürgermeister Temme dankt Herrn Grünzel für den informativen Vortrag. Dies sei ein gutes Beispiel, wie durch privates Engagement die Integration der Flüchtlinge optimal umgesetzt werden könne. Sein Dank gilt hier auch nochmals dem Brakeler Arbeitskreis Ökumenischer Flüchtlingshilfe, die sich hier vor Ort sehr engagieren.

 

Anschließend steht Herr Grünzel für die Fragen der Ratsmitglieder zur Verfügung.

 

Frau Kahle vom Arbeitskreis Ökumenischer Flüchtlingshilfe berichtet, dass die Mitglieder seit 10 Jahren ehrenamtlich die Flüchtlinge im Asylantenheim betreuen würden. Unter anderem sei eine wöchentliche Sprechstunde eingerichtet worden, es finden Sprachkurse statt und gemeinsame Feiern. Sie berichtet über die am vergangenen Wochenende stattgefundene Unterbringung einer Familie aus dem Irak. Ihr Dank gilt hier besonders StA   Senft.

 

Bürgermeister Temme greift den Vorschlag von Ratsherrn Schulte auf, die Vereinsvorstände der Brakeler Vereine einzuladen, um Kontakte zu den Asylanten zu knüpfen zwecks Interesse zur Teilnahme an sportlichen Aktivitäten.