Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschluss:

 

Der Bauausschuss nimmt das Ergebnis der verkehrlichen Untersuchung einstimmig zur Kenntnis und beschließt, die Planvariante 2 (Lichtanlage) nicht weiter zu verfolgen.

Zusätzlich wird eine Planvariante 5, die zwei Kreisel beinhaltet, mit aufgenommen. Im Hinblick auf die Planvariante 1 soll darüber hinaus die Möglichkeit einer Linksabbiegerspur (im Kreuzungsbereich „Am Bahndamm“) in die Planungen mit einfließen.

 

Der Planer wird beauftragt, die Kosten zur Realisierung der verschiedenen Planvarianten zu ermitteln.

 

Der Bauausschuss verweist die Angelegenheit zur weiteren Beratung an die Fraktionen.


Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Brakel hat mit Datum vom 19.01.2019 einen Antrag zur Verbesserung der Verkehrssituation Sudheimer Weg/Warburger Straße mit der Begründung gestellt: „In der Folge von weiteren Geschäftsansiedlungen hat sich das Verkehrsaufkommen „Am Sudheimer Weg“ deutlich erhöht. Abfließender Verkehr zur Warburger Straße gerät oft ins Stocken, vor allem, wenn zahlreiche Linksabbieger vorhanden sind.“

 

Zur Verbesserung der verkehrlichen Situation in diesem Bereich, wurde das Büro SHP-Ingenieure mit der verkehrlichen Untersuchung beauftragt.

 

Anschließend stellt Lina Janssen vom Büro SHP-Ingenieure die verschiedenen Planvarianten detailliert vor:

 

Variante 1: Änderung der Abbiegebeziehung am Knotenpunkt Warburger Straße/Am Sudheimer Weg

 

  • Aus dem Sudheimer Weg ist lediglich das Rechtseinbiegen möglich Mini-Kreisverkehr am Knotenpunkt Warburger Straße/Driburger Straße - Durchmesser: 16 m
  • Radverkehrsführung auf einem Schutzstreifen - Optional kann der Radverkehr auch weiter im Seitenraum geführt werden

Weitere Alternative: Keine bauliche Änderung am Knotenpunkt Warburger Straße/Driburger Straße (Wendefahrten werden dadurch deutlich erschwert)

 

Variante 2: Signalisierung des Knotenpunktes Warburger Straße/Am Sudheimer Weg

 

  • Wartezeiten aus der untergeordneten Zufahrt (Am Sudheimer Weg) können so erheblich reduziert werden Koordinierung beider Signalanlagen sinnvoll
  • Weitere zusätzliche Optionen: Führung des Radverkehrs auf einem Schutzstreifen - Linksabbiegestreifen am Knotenpunkt Warburger Straße/Am Bahndamm zur Reduzierung des Rückstaus

 

Variante 3: Markierung von Linksabbiegestreifen an beiden Knotenpunkten

  • Integration in eine durchgezogene Mittelinsel möglich Rückstaus auf Grund von Linksabbiegern (vor allem in Richtung Am Bahndamm) werden dadurch erheblich reduziert
  • Anpassung der Signaltechnik am Knotenpunkt Warburger Straße/Am Bahndamm ist erforderlich
  • Neue Phaseneinteilung
  • Radverkehrsführung auf einem Schutzstreifen - Optional kann der Radverkehr auch weiter im Seitenraum geführt werden

 

Untervariante 3.1: Markieren eines Linksabbiegestreifens am Knotenpunkt Warburger Straße/Am Bahndamm

  • Länge etwa 25 m
  • Rückstaus auf Grund von Linksabbiegern werden dadurch erheblich reduziert
  • Anpassung der Signaltechnik erforderlich
  • Neue Phaseneinteilung
  • Neugestaltung der östlichen Nebenanlagen
  • Getrennter Geh- und Radweg mit regelkonformen Breiten

 

Variante 4: Mini-Kreisverkehr am Knotenpunkt Warburger Straße/Am Bahndamm

  • Durchmesser: 22 m
  • Erleichtertes Abwickeln der Verkehre aus dem Norden in Richtung Am Bahndamm
  • Verkehrsführung am Knotenpunkt Warburger Straße/Am Sudheimer Weg bleibt unverändert
  • Radverkehrsführung auf einem Schutzstreifen
  • Optional kann der Radverkehr auch weiter im Seitenraum geführt werden

 

Herr Jörn Janssen vom Ingenieurbüro SHP gibt den Mitgliedern anschließend einen Überblick über die Realisierbarkeit und Wirksamkeit der einzelnen Maßnahmen:

 

 

 

Der Ausschussvorsitzende Joachim Holtemeyer bedankt sich für die detaillierten Planvorstellungen. Aufgrund des auch zukünftig weiter zunehmenden Verkehrs, sieht er in der Vorgehensweise einen zukunftsorientierten Schritt in die richtige Richtung.

Auf seine Nachfrage hin teilt Herr Janssen mit, dass die Wirksamkeitsbewertung der jeweiligen Planvariante aussagekräftig sei und hier die Bewertungsstufe 3 ein Garant für eine zukunftsorientierte Planung sei.

Ratsherr Wulff merkt anschließend an, die Planvariante 4 biete stadteinwärts im Bereich des Tunnels ein schlechtes Sichtfeld für die Autofahrer, dieses könnte eine mögliche Gefahr für die querenden Fußgänger bedeuten. Weiterhin gibt er im Hinblick auf den Tag der Erhebung (Dienstag) zu bedenken, dass an den sogenannten „Angebotstagen“ der großen Märkte wahrscheinlich mit einer noch höheren Frequentierung zu rechnen sei.

Ratsherr Oeynhausen ist erstaunt, dass die Wartezeiten unter 30 Sekunden liegen. Er bittet darum, hier das Kosten-Nutzenverhältnis auszuloten. In jedem Fall sollte eine grobe Kostenschätzung erfolgen und geklärt werden, in wie weit Fördermittel für die Realisierung der Maßnahmen zu erhalten sind. Darüber hinaus wäre ihm wichtig zu erfahren, wie sich die Wartezeiten nach Durchführung der entsprechenden Maßnahmen verändern, da das ein wichtiges Entscheidungskriterium sei. Ziel müsse es sein, mit möglichst geringem Kostenaufwand (z.B. durch Fahrbahnmarkierungen) eine Verbesserung der Verkehrssituation zu ermöglichen.

Herr Janssen merkt an, das eine Förderung allerdings nur bei einem regelkonformen Ausbau der Fahrbahn möglich sei.

 

Ratsherr Simon favorisiert die Planvariante 1, sieht allerdings für die Linksabbieger in Richtung „Am Bahndamm“ weiterhin ein Problem. Er stellt sich daher die Frage, ob hier eine zusätzliche Linksabbiegerspur Abhilfe schaffen könnte. Da die Fahrbahn in diesem Bereich sehr eng ist, sollte möglicherweise hier über eine Aufweitung des Fahrbahnbereiches nachgedacht werden.

 

Auf Anfrage des Ratsherrn Koppi teilt Herr Janssen mit, dass ein sogenannter „Minikreisel“ Kosten in Höhe von ca. 140.000,00 € verursachen werde.

Ratsherr Koch sieht in einer Lösung mit zwei Kreisverkehren eine zukunftsorientierte Dauerlösung, so könne auf Linksabbiegerspuren verzichtet werden und der Verkehr bleibe im Fluss.

 

Ratsfrau Hogrebe-Oehschläger stimmt den Ausführungen zu, gerade im Hinblick auf den CO2-Ausstoß, der durch die ständig haltenden Fahrzeuge erhöht werde, sollte auch im Interesse der Anwohner in diese Richtung nachgedacht werden.

 

StBR Groppe schlägt vor, zunächst die Kosten für die Realisierung der einzelnen Maßnahmen zu ermitteln und die Fördermöglichkeiten mit der Bezirksregierung zu besprechen.

 

Die Ergebnisse sollten den Mitgliedern des Bauschusses dann erneut vorgestellt werden.

 

Die Sitzung wird anschließend einvernehmlich für 10 Minuten unterbrochen, um einem Anwohner die Möglichkeit zu bieten, Stellung zu beziehen.

 

Dieser gibt zu bedenken, dass die teilweise sehr langen Busse die Kreisverkehre möglicherweise nicht optimal nutzen können. Die Variante 2 (Lichtzeichenanlage) empfinde er im Hinblick auf den CO2-Ausstoß als unangemessen, diese Variante sollte nicht weiterverfolgt werden. Er bittet zu bedenken, dass der Bahnübergang möglicherweise in den kommenden Jahren ebenfalls saniert werde, dieses solle bei den jetzigen Planungen mit bedacht werden.

Abschließend hält er eine Einbahnstraßenführung hinter dem Aldi-Markt für die optimalste Lösung, den Verkehr ableiten zu können. Es sollte hierfür eine Anbindung über die Grundstücke „Aldi“ und „Peters“ auf die Straße „Am Bahndamm“ erfolgen.

 

Der Planer teilt nach erneutem Eintritt in die Sitzung mit, dass entgegen der Annahme, Kreisverkehre bei den Busfahrern sehr beliebt seien, da ein Überfahren des Kreiselinnenbereiches problemlos möglich sei.

 

Im Bauausschuss besteht Einigkeit, dass zunächst Machbarkeit, Finanzierbarkeit und auch Fördermöglichkeiten der einzelnen Maßnahmen geprüft werden sollten.

Die Planvariante 2 (Lichtzeichenanlage) soll allerdings nicht weiterverfolgt werden. Dafür sollen eine zusätzliche Variante 5, die zwei Kreisverkehre vorsieht und die Variante 1, erweitert um eine zusätzliche Linksabbiegerspur in Richtung „Am Bahndamm“, in die Detailprüfungen aufgenommen werden.