Beschluss:
Der Bauausschuss nimmt das Ergebnis der verkehrlichen Untersuchung einstimmig zur Kenntnis und beschließt, die Planvariante 2 (Lichtanlage) nicht weiter zu verfolgen.
Zusätzlich wird eine Planvariante 5, die zwei Kreisel beinhaltet, mit aufgenommen. Im Hinblick auf die Planvariante 1 soll darüber hinaus die Möglichkeit einer Linksabbiegerspur (im Kreuzungsbereich „Am Bahndamm“) in die Planungen mit einfließen.
Der Planer wird beauftragt, die Kosten zur Realisierung der verschiedenen Planvarianten zu ermitteln.
Der Bauausschuss verweist die Angelegenheit zur weiteren Beratung an die Fraktionen.
Zur Verbesserung der verkehrlichen Situation in diesem Bereich, wurde das Büro SHP-Ingenieure mit der verkehrlichen Untersuchung beauftragt.
Anschließend stellt Lina Janssen vom Büro SHP-Ingenieure die verschiedenen Planvarianten detailliert vor:
Variante 1: Änderung der
Abbiegebeziehung am Knotenpunkt Warburger Straße/Am Sudheimer Weg
- Aus dem Sudheimer Weg ist lediglich das Rechtseinbiegen möglich Mini-Kreisverkehr
am Knotenpunkt Warburger Straße/Driburger Straße - Durchmesser: 16 m
- Radverkehrsführung auf einem Schutzstreifen - Optional kann der Radverkehr auch weiter im Seitenraum geführt
werden
Weitere Alternative: Keine bauliche Änderung am Knotenpunkt Warburger Straße/Driburger Straße (Wendefahrten werden dadurch deutlich erschwert)
Variante 2: Signalisierung des Knotenpunktes Warburger Straße/Am Sudheimer Weg
- Wartezeiten aus der untergeordneten Zufahrt (Am Sudheimer Weg)
können so erheblich reduziert werden Koordinierung beider Signalanlagen
sinnvoll
- Weitere zusätzliche Optionen: Führung des Radverkehrs
auf einem Schutzstreifen - Linksabbiegestreifen
am Knotenpunkt Warburger Straße/Am Bahndamm zur Reduzierung des Rückstaus
Variante 3: Markierung von Linksabbiegestreifen an beiden Knotenpunkten
- Integration in eine durchgezogene Mittelinsel möglich Rückstaus auf
Grund von Linksabbiegern (vor allem in Richtung Am Bahndamm) werden
dadurch erheblich reduziert
- Anpassung der Signaltechnik am Knotenpunkt Warburger Straße/Am Bahndamm
ist erforderlich
- Neue Phaseneinteilung
- Radverkehrsführung auf einem Schutzstreifen - Optional
kann der Radverkehr auch weiter im Seitenraum geführt werden
Untervariante 3.1: Markieren eines
Linksabbiegestreifens am Knotenpunkt Warburger Straße/Am Bahndamm
- Länge etwa
25 m
- Rückstaus
auf Grund von Linksabbiegern werden dadurch erheblich reduziert
- Anpassung
der Signaltechnik erforderlich
- Neue
Phaseneinteilung
- Neugestaltung
der östlichen Nebenanlagen
- Getrennter Geh- und Radweg mit regelkonformen Breiten
Variante 4: Mini-Kreisverkehr
am Knotenpunkt Warburger Straße/Am Bahndamm
- Durchmesser: 22 m
- Erleichtertes Abwickeln der Verkehre aus dem Norden in Richtung Am
Bahndamm
- Verkehrsführung am Knotenpunkt Warburger Straße/Am Sudheimer Weg
bleibt unverändert
- Radverkehrsführung auf einem Schutzstreifen
- Optional kann der Radverkehr auch weiter im Seitenraum geführt
werden
Herr Jörn Janssen
vom Ingenieurbüro SHP gibt den Mitgliedern anschließend einen Überblick über
die Realisierbarkeit und Wirksamkeit der einzelnen Maßnahmen:
Der Ausschussvorsitzende
Joachim Holtemeyer bedankt sich für
die detaillierten Planvorstellungen. Aufgrund des auch zukünftig weiter
zunehmenden Verkehrs, sieht er in der Vorgehensweise einen zukunftsorientierten
Schritt in die richtige Richtung.
Auf seine Nachfrage hin
teilt Herr Janssen mit, dass die
Wirksamkeitsbewertung der jeweiligen Planvariante aussagekräftig sei und hier
die Bewertungsstufe 3 ein Garant für eine zukunftsorientierte Planung sei.
Ratsherr Wulff merkt anschließend an, die
Planvariante 4 biete stadteinwärts im Bereich des Tunnels ein schlechtes
Sichtfeld für die Autofahrer, dieses könnte eine mögliche Gefahr für die
querenden Fußgänger bedeuten. Weiterhin gibt er im Hinblick auf den Tag der Erhebung
(Dienstag) zu bedenken, dass an den sogenannten „Angebotstagen“ der großen
Märkte wahrscheinlich mit einer noch höheren Frequentierung zu rechnen sei.
Ratsherr Oeynhausen ist erstaunt, dass die
Wartezeiten unter 30 Sekunden liegen. Er bittet darum, hier das
Kosten-Nutzenverhältnis auszuloten. In jedem Fall sollte eine grobe
Kostenschätzung erfolgen und geklärt werden, in wie weit Fördermittel für die
Realisierung der Maßnahmen zu erhalten sind. Darüber hinaus wäre ihm wichtig zu
erfahren, wie sich die Wartezeiten nach Durchführung der entsprechenden
Maßnahmen verändern, da das ein wichtiges Entscheidungskriterium sei. Ziel
müsse es sein, mit möglichst geringem Kostenaufwand (z.B. durch
Fahrbahnmarkierungen) eine Verbesserung der Verkehrssituation zu ermöglichen.
Herr Janssen merkt an, das eine Förderung
allerdings nur bei einem regelkonformen Ausbau der Fahrbahn möglich sei.
Ratsherr Simon favorisiert die Planvariante 1,
sieht allerdings für die Linksabbieger in Richtung „Am Bahndamm“ weiterhin ein
Problem. Er stellt sich daher die Frage, ob hier eine zusätzliche
Linksabbiegerspur Abhilfe schaffen könnte. Da die Fahrbahn in diesem Bereich
sehr eng ist, sollte möglicherweise hier über eine Aufweitung des Fahrbahnbereiches
nachgedacht werden.
Auf Anfrage des
Ratsherrn Koppi teilt Herr Janssen mit, dass ein sogenannter
„Minikreisel“ Kosten in Höhe von ca. 140.000,00 € verursachen werde.
Ratsherr Koch sieht in einer Lösung mit zwei
Kreisverkehren eine zukunftsorientierte Dauerlösung, so könne auf
Linksabbiegerspuren verzichtet werden und der Verkehr bleibe im Fluss.
Ratsfrau Hogrebe-Oehschläger stimmt den
Ausführungen zu, gerade im Hinblick auf den CO2-Ausstoß, der durch die ständig
haltenden Fahrzeuge erhöht werde, sollte auch im Interesse der Anwohner in
diese Richtung nachgedacht werden.
StBR Groppe schlägt vor, zunächst die Kosten
für die Realisierung der einzelnen Maßnahmen zu ermitteln und die
Fördermöglichkeiten mit der Bezirksregierung zu besprechen.
Die Ergebnisse
sollten den Mitgliedern des Bauschusses dann erneut vorgestellt werden.
Die Sitzung wird
anschließend einvernehmlich für 10 Minuten unterbrochen, um einem Anwohner die
Möglichkeit zu bieten, Stellung zu beziehen.
Dieser gibt
zu bedenken, dass die teilweise sehr langen Busse die Kreisverkehre möglicherweise
nicht optimal nutzen können. Die Variante 2 (Lichtzeichenanlage) empfinde er im
Hinblick auf den CO2-Ausstoß als unangemessen, diese Variante sollte nicht
weiterverfolgt werden. Er bittet zu bedenken, dass der Bahnübergang
möglicherweise in den kommenden Jahren ebenfalls saniert werde, dieses solle
bei den jetzigen Planungen mit bedacht werden.
Abschließend
hält er eine Einbahnstraßenführung hinter dem Aldi-Markt für die optimalste
Lösung, den Verkehr ableiten zu können. Es sollte hierfür eine Anbindung über
die Grundstücke „Aldi“ und „Peters“ auf die Straße „Am Bahndamm“ erfolgen.
Der Planer teilt
nach erneutem Eintritt in die Sitzung mit, dass entgegen der Annahme, Kreisverkehre
bei den Busfahrern sehr beliebt seien, da ein Überfahren des Kreiselinnenbereiches
problemlos möglich sei.
Im Bauausschuss
besteht Einigkeit, dass zunächst Machbarkeit, Finanzierbarkeit und auch
Fördermöglichkeiten der einzelnen Maßnahmen geprüft werden sollten.
Die Planvariante
2 (Lichtzeichenanlage) soll allerdings nicht weiterverfolgt werden. Dafür
sollen eine zusätzliche Variante 5, die zwei Kreisverkehre vorsieht und die Variante
1, erweitert um eine zusätzliche Linksabbiegerspur in Richtung „Am Bahndamm“, in
die Detailprüfungen aufgenommen werden.