Der Vorsitzende Giefers begrüßt noch einmal Herrn Sauer von der Firma Veolia Waters Technologies, Patentinhaber des sogenannten Carix-Verfahrens für die Enthärtung des Trinkwassers.

Der Vorsitzende Giefers geht kurz auf die im Pilotbetrieb getestete Enthärtung des Trinkwassers im Umkehrosmose-Verfahren ein. Während des Pilotversuchs führte ein unplanmäßiger Stillstand der Anlage bereits zu einer Schädigung der Filterelemente, welche in der Folge ausgetauscht werden mussten. Da ein Betrieb ohne das chemische Hilfsmittel Antiscalant nicht möglich sei und weiterhin in Frage gestellt werden muss, ob das mit dem Antiscalant beaufschlagte Konzentrat auch in weiterer Zukunft ohne Abwasserbehandlung über die Brucht entsorgt werden darf, sei man auf das Carix-Verfahren zurückgekommen. Dieses Verfahren sei vorab verworfen worden, aufgrund der Kostenschätzung innerhalb der Machbarkeitsstudie durch das Ing.-Büro GUV aus Kassel.

Der Vorsitzende Giefers verweist auf den Besuch einer Carix-Anlage bei den Stadtwerken Salzkotten am 13. Juni durch die Mitglieder des Stadtrates und der Verwaltung und erteilt sodann Herrn Sauer das Wort zur Vorstellung dieses Verfahrens.

 

Herr Sauer stellt zunächst einmal sich und das Unternehmen vor und erläutert die Gründe für eine zentrale Wasserenthärtung. Unter anderem wird bilanziert, dass durch eine Enthärtung an die 67 Tonnen/Jahr weniger Salz in den Vorfluter eingeführt würden. Weiter führt Herr Sauer die möglichen Kosteneinsparungen auf und erläutert das Carix-Verfahren. Es folgt ein Vergleich der Verfahren Umkehrosmose und Carix. Grundlage hierfür ist eine Studie, die Herr Sauer explizit für die Enthärtung unter Berücksichtigung Brakeler Rahmenbedingungen angefertigt hat. Ein weiterer Aspekt für das Carix-Verfahren sei die Möglichkeit, Fördermittel zu beantragen, welche die KfW-Bank für energiesparende Verfahren zur Verfügung stellt.

 

Herr Sauer erläutert, dass durch den vergleichsweise geringen Energiebedarf die Betriebskosten einer Carix-Anlage erheblich geringer ausfallen, als bei einer Umkehrosmoseanlage. Vorteilhaft sei auch der mögliche Verzicht auf die Antiscalantien, da mittlerweile bekannt sei, dass diese 50% unerwünschte Nebenprodukte beinhalten. Daher seien zukünftig Analysen notwendig die sicherstellen sollen, dass diese Produkte nicht im Trinkwasser landen.

 

Der Vorsitzende Giefers dankt Herrn Sauer für seine Ausführungen. Die zentrale Trinkwasserenthärtung sei eine weitreichende Entscheidung, Herr Sauer habe fundierte Argumente für den Einsatz des Carix-Verfahrens dargestellt.

 

Auf die Frage des Ratsherrn Multhaupt erklärt der techn. Betriebsleiter Münstermann, dass nach den aktuellen Erkenntnissen bei keinem der Verfahren mit Synergieeffekten zu rechnen sei.

 

Steuerberater Hengelbrock ergänzt, sofern weiterhin die Konzessionsabgabe erwirtschaftet werden soll, müsse durch die Erhöhung des Anlagenkapitals der Mindestgewinn des Wasserwerks steigen. Würde hingegen der Bau und Betrieb der Enthärtungsanlage durch eine noch zu gründende GmbH erfolgen, welche die Aufbereitung des Trinkwassers dem Wasserwerk in Rechnung stelle, so wäre dies nicht erforderlich. Dadurch seien Einsparungen bei der Verbrauchsgebühr um ca. 0,18 € - 0,20 €/m³ möglich.

 

Auf Nachfrage meldet sich der Zuhörer Herr Labiki. Er hinterfragt, warum die Carix-Anlage bei der Bürgerinformation nicht mit vorgestellt wurde. Das Verfahren sei seit Jahren bekannt. Dem Vorschlag des Steuerberaters Hengelbrock eine Tochtergesellschaft zu gründen, könne er nicht folgen.

 

Herr Sauer antwortet direkt auf den Einwand des Herrn Labicki, dass das Carix-Verfahren aufgrund der innerhalb der Machbarkeitsstudie durch das Ing.-Büro GUV aus Kassel geschätzten hohen Betriebskosten verworfen worden sei. Seine Anfrage dort, warum die Betriebskosten seinerzeit verdreifacht worden wären, seien durch das Ing.-Büro GUV nicht befriedigend beantwortet worden.

Herr Sauer versichert, dass die durch ihn vorgestellten Zahlen fundiert, konservativ und mit einer relativ hohen Sicherheit kalkuliert seien.

 

Abschließend hält der Vorsitzende Giefers fest, dass durch den Pilotversuch wichtige Erkenntnisse über den Betrieb einer Umkehrosmoseanlage und den Einfluss der verwendeten Brunnen gewonnen werden konnten. Der Besuch der Carix-Anlage in der nächsten Woche bei den Stadtwerken Salzkotten werde zeigen, ob das Verfahren auch für Brakel eine Lösung darstellt. Danach sei zu entscheiden, ob der Firma Veolia ein Auftrag zur Genehmigungsplanung einer Carix-Anlage erteilt werden soll.

 

Der Power-Point-Vortrag wird dem Protokoll als Anlage 1 beigefügt.