Beschluss: zur Kenntnis genommen

Die Anfrage des Ratsherrn Steinhage im Hinblick auf die bestehende und künftige Wohnungsmarktsituation in Brakel wurde zum Anlass genommen, Herrn Dr. Thorsten Heitkamp von der NRW.Bank als Berichterstatter in die heutige Sitzung des Bauausschusses einzuladen.

 

Herr Dr. Heitkamp stellt den anwesenden Mitgliedern den Wohnungsmarktbericht NRW für das Jahr 2018 detailliert vor. Er geht in seiner Präsentation im Besonderen auf den Wohnungsbestand, die Bautätigkeit, die Bevölkerungsentwicklung, den Arbeitsmarkt und die Preisentwicklung ein. Ziel dieser Wohnungsmarktbeobachtung sei, die stetige Entwicklung analysieren und entsprechend transparent und übersichtlich darzustellen zu können. Die größte Dynamik in der Bevölkerungsentwicklung finde in den „älteren“ Bevölkerungsgruppen statt, daher habe sich auch der Anspruch an den Wohnraum, gerade im Hinblick auf Wohnungsgröße und Barrierefreiheit, geändert.

 

In diesem Zusammenhang verweist Bürgermeister Temme auf die Sozialanalyse, Brakel sei vor dem Hintergrund der immer älter werdenden Bevölkerung aufgrund der drei stationären Altenheime derzeit gut aufgestellt. Auch durch die bestehenden barrierefreien Wohneinrichtungen, beispielsweise „Im Schild“ und möglicherweise zukünftig auch im Bereich des Kaiserbrunnens, werde auf die Veränderungen in der Altersstruktur in Brakel reagiert.

 

Basierend auf den durch IT.NRW übermittelten Daten verdeutlicht Dr. Heitkamp anschließend die Entwicklung des Wohnungsbestandes (Anzahl der preisgebundenen und frei finanzierten Wohnungen).

Ratsherr Menke stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob die Zahlen von IT-NRW als realitätsnahe und verlässliche Datengrundlage herangezogen werden sollten. Ratsherr Oeynhausen stimmt dem zu, denn die Realität werde anders wahrgenommen.

Herr Dr. Heitkamp empfiehlt den Kommunen aus diesem Grund, unbedingt die eigenen Zahlen mit den IT-NRW-Daten abzugleichen.

 

Zur Frage des Ratsherrn Schulte, ob der Landesentwicklungsplan nicht als zusätzliches Steuerungselement, beispielsweise zur Vermeidung von Leerständen, herangezogen werden kann, erklärt Herr Dr. Heitkamp, hier sei kaum Einflussnahme möglich. Die Nachfrage der Haushalte werde stark durch die Attraktivität und die Angebote der jeweiligen Städte beeinflusst (z.B. Hochschulstandorte).

 

Ratsherr Oeynhausen fragt an, ob Quellen genannt werden können, in denen die Motivationsanreize der Bevölkerung untersucht und analysiert wurden. Herr Dr. Heitkamp weist auf die Studie „Schwarmstädte in Deutschland – Ursachen und Nachhaltigkeit der neuen Wanderungsmuster“ hin. Diese Studie wurde im Auftrag des „GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V.“ von der empirica AG erstellt.

Eine Präsentation zu diesem Bericht sei über die nachfolgende Internetseite zu finden:

 http://web.gdw.de/uploads/WZT_2015/Impulsreferat/Schwarmstaedte_GdW_2015_07_1.pdf

 

Bürgermeister Hermann Temme und der Ausschussvorsitzende Joachim Holtemeyer bedanken sich anschließend bei Herrn Dr. Heitkamp für den detaillierten „Blick hinter die Kulissen“.