Sitzung: 13.03.2018 Haupt- und Finanzausschuss
Beschluss: einstimmig beschlossen
Vorlage: 672/2014-2020
Beschluss:
Der Haupt- und Finanzausschuss beschließt einstimmig zur Sicherstellung der Finanzierung der Schulsozialarbeit ein entsprechendes Schreiben an das federführende Schulministerium aufzusetzen und auf deren finanzielle Unterstützung hinzuweisen. Eine Durschrift dieses Schreibens wird an den Städte- und Gemeindebundes, an MdB Hasse sowie an MdL Goeken versandt.
Als einen unverzichtbaren Bestandteil im
Schulwesen hebt Bürgermeister Temme
die Wichtigkeit der Schulsozialarbeit an der städt. Gesamtschule hervor und begrüßt hierzu noch einmal Frau
Florsch als Leiterin der Gesamtschule, Frau Pape, Schulsozialarbeiterin sowie
als Gast Herrn Auffenberg, Lehrer an der Gesamtschule Brakel.
Bürgermeister Temme erteilt das Wort an Frau Florsch
und Frau Pape zum Bericht über die
Schulsozialarbeit an der Gesamtschule Brakel. Frau Florsch führt aus, dass es das gemeinsame Ziel des Schulträgers und
der Schulleitung sei, bei allen Kindern und Jugendlichen, insbesondere bei den
Benachteiligten, die Bereitschaft und die Voraussetzungen zum Lernen zu fördern
und dadurch den Schulabsentismus zu verringern. Die Schulsozialarbeit fördere
im Beratungsprozess die persönliche und soziale Entwicklung der Schülerinnen
und Schüler, unterstütze und begleite Schülerinnen und Schüler in akuten
Krisensituationen und integriere diese in den Lebensraum Schule, erklärt Frau Florsch.
Frau Pape
informiert über die Methoden und Grundsätze der Schulsozialarbeit und zeigt die
Arbeitsfelder auf. Wichtige Kooperationspartner seien u. a. die Stadt Brakel
mit ihrer Ordnungspartnerschaft, das Jugendamt (Allg. Sozialer Dienst), die AWO
Kreis Höxter, das Caritasberatungszentrum Brakel, Dienste und Einrichtungen der
Jugendhilfe wie z.B. Erziehungshilfe, Erziehungsberatungsstelle,
Drogenberatung.
Um die Kontinuität der Angebote in der
Schulsozialarbeit zu sichern und die Intensität der Arbeit zu verstärken, müsse
der Fachbereich zeitnah weiter ausgebaut und im Stellenumfang um mindestens
zwei Vollzeitstellen erweitert werden, plädiert Frau Florsch. Die Schulsozialarbeit müsse obligatorischer Bestandteil
der pädagogischen Arbeit werden. Damit die Schulen sowohl ihrer
Unterrichtsverpflichtung als auch ihrem umfassenden Erziehungsauftrag gerecht
werden zu können, müsse im Schulhaushalt des Schulministeriums NRW ein
eigenständiger Stellenpool auf- und ausgebaut werden. Frau Florsch appelliert
an die Anwesenden, dass sie in den entsprechenden Gremien darauf hinwirken
mögen, um eine Betreuung der Kinder bei der sozialen Entwicklung zu
gewährleisten.
Bürgermeister Temme dankt den Verantwortlichen für ihre hervorragende Arbeit und
ihr Engagement im Bereich der Schulsozialarbeit. Dass die Gesamtschule einen so
guten Ruf genieße, sei die hervorragende Arbeit der Pädagogen. Jedoch könnten
die Kommunen aus finanzieller Sicht die Schulsozialarbeit nicht allein
bewältigen.
Hierzu ist Ratsherr Hanisch der Meinung, dass die finanzielle Belastung der
Schulsozialarbeit nicht bei den Kommunen liegen könne. Er bittet die Verwaltung
entsprechend tätig zu werden und mit den kommunalen Spitzenverbänden zu
kommunizieren.
Auch Ratsherr Multhaupt ist der Meinung, dass, wenn man „von oben“ im Stich
gelassen werde, die Kommunen die Finanzierung der Schulsozialarbeit irgendwie
Schultern mögen. Man dürfe die Schulsozialarbeit nicht unterschätzen, die
Gesellschaft habe sich gewandelt.
Die Ernsthaftigkeit dieses Themas sei spätestens heute hier bewusst geworden, so Bürgermeister Temme. Er wolle die Eigenverantwortung des Schulträgers nicht in Abrede stellen, dennoch sei das Thema Bildung „Ländersache“. Bürgermeister Temme hält abschließend fest, dass er sich mit einem Schreiben an die kommunalen Spitzenverbände wenden werde und lässt über diesen Vorschlag abstimmen.