Beschluss: zur Kenntnis genommen

Bürgermeister Temme begrüßt noch einmal Herrn Dipl.-Forsting. Rahmi Atalay, der als unabhängiger Sachverständiger ein Forstgutachten über den Stadtforst Brakel erstellt hat. Das Gutachten sei auf Wunsch des Stadtrates erstellt worden, hinsichtlich eventueller Optimierungsmöglichkeiten im Stadtwald Brakel, führt Bürgermeister Temme einleitend aus.

 

Herr Atalay berichtet sodann umfassend über das Bewirtschaftungsgeschehen im Brakeler Stadtwald zu den Punkten:

·         Zustand 2009-2015

·         Vergleich der Planung und des Vollzugs

·         Walddienstleistungen

·         Schlussbeurteilung und zukünftige Aspekte

 

Ausschlaggebend für das Betriebsgeschehen sei der Holzeinschlag bei Buche und Fichte, teilweise auch bei Edelhölzern. Ein wertmindernder Störfaktor sei jedoch der Verbiss durch Dam- und Sikawild. Der hohe Wildbestand käme besonders im Bereich „Flechtheimer Holz“ vor, mit einem Verbiss von z.T. 100%. Herr Atalay betont, dass der Schaden durch Wildverbiss sich jedoch nicht nur auf das o. g. Revier begrenze, wo die Verjüngung stellenweise zu 100 % ausfalle, sondern mache sich auch in anderen Revierteilen stark bemerkbar. Die Verjüngung sei zwar erfolgreich, es handele sich dabei aber fast nur um die reine Buche. Hier sei das größte Problem die „Entmischung“ durch Wildverbiss.

 

Als wertvolle Flächenbereiche hebt Herr Atalay den Kaiser-Wilhelm-Hain sowie den Kurbereich am Kaiserbrunnen hervor. Diese verursachen durch Hege und Pflege zwar einen hohen Kostenaufwand, würden jedoch durch Erholungssuchende stark frequentiert.

In diesem Zusammenhang hebt Herr Atalay hervor, dass der Stadtwald, neben der Holzerzeugung auch im Sinne der globalen und regionalen Allgemeinheit Leistungen erbringe. Z.B. biete der Wald dem Menschen neben der Erholung auch Bildung, Fortbildung und Information im Bereich Natur- und Artenschutz. Der Wald diene dem globalen Klimaschutz, der Lufttemperatur und Wasserverdunstung, Windruhe und Luftreinigung, Wald- und Erosionsschutz sowie Lärmschutz.

Herr Atalay betont, wie wichtig die Arbeit der Waldarbeiter sei, hier sollten immer mindestens 2 Personen zur Verfügung stehen.

 

In seiner Bewertung kommt Herr Atalay zu dem Schluss, dass der Stadtforstbetrieb Brakel sowohl Betriebsorganisatorisch als auch in der Betriebsführung wirtschaftlich und waldbaulich optimal aufgestellt sei. Eine bessere Betriebsführung durch Alternativen im Forstbetrieb könne er sich nicht vorstellen.

 

Bürgermeister Temme dankt Herr Atalay für seine Ausführungen. Das Gutachten bilde nun eine Basis für zukünftige Überlegungen. Denn das Thema Wald sei immer nachhaltig und über Generationen zu betrachten.

 

Die durch Ratsherrn Simon gestellten Fragen zu den Themen

-      Aufwand zur Waldpflege

-      Waldverjüngung

-      Einschlagmöglichkeiten der nächsten Jahre

wurden durch Herrn Atalay beantwortet.

 

Zum Thema der Waldverjüngung und dem damit zusammenhängenden Wildverbiss erkundigt sich Ratsherr Menke, warum die Wildbestände nicht dezimiert würden. Ratsherr Simon fordert hierzu auch den körperlichen Nachweis eines Abschusses. Herr Atalay empfiehlt, die Abschüsse mit den Jagdpächtern zu regeln, zugunsten des Waldes, denn wenn die Wildbestände zu hoch seien, sei das größte Problem die Entschmischung des Waldes.

 

Die Brakeler Bürger können sich glücklich schätzen, mit dem Stadtwald „einen solchen Schatz“ direkt vor der Haustür zu haben, dankt Bürgermeister Temme abschließend Herrn Atalay für sein umfassendes Gutachten.

 

Der Haupt- und Finanzausschuss nimmt das Gutachten zur Entwicklung des Stadtforstes Brakel zur Kenntnis.